Vereine und Bürgergenossenschaften

Allgemein

Dessau 17.05.2018. Unseren Vereinen laufen die Mitglieder weg. Die Gründe sind  vielfältig. Prof. Ulrich Reinhardt (BAT-Stiftung für Zukunftsfragen) bringt es auf den Punkt: Der demografische Wandel wird das Vereinsleben ebenso beeinflussen wie die ständige Zeitkonkurrenz zwischen Alltag, Konsum und Kommerz, Familie und Freunden, Medien- und Mußebedürfnissen. „All dies wird zu einem Umdenken in den Vereinen führen“ …

Waren 1990 immerhin 62% der Bundesbürger Mitglied in wenigstens einem Verein, sind es heute „nur“ noch rund 44%. Trotzdem, es gibt in Deutschland rund 600.00 Vereine. Davon sind aber schätzungsweise 20% bereits heute nur noch leere Hüllen, ohne wirkliches Vereinsleben, so eine Schätzung von igenos, der Interessengemeinschaft der Genossenschaftsmitglieder.

Ohne Gaststätte keine Vereine. Die Korrelation zwischen Rauchverbot, Gaststättensterben und dem Vereinssterben ist bekannt. Aber auch die Handelslandschaft befindet sich im Wandel. Zuerst schließt der Metzger, dann der Lebensmittelhändler, der Bäcker und die letzte Gaststätte. So werden aus lebendigen Ortsteilen – Siedlungen, Schlafstädte und dann Geisterstädte.

Die Initiative coopgo sieht genau hier eine Herausforderung für alte und neue Vereine. Es geht um eine radikale Trendumkehr gegen soziale Vereinzelung, um mehr Lebensqualität, also um die regionale Entwicklungsperspektiven und um den Werteerhalt. Was passiert wenn nichts passiert? Mangelhafte Infrastruktur führt zu drastisch sinkenden Immobilienpreisen.

Vor diesem Hintergrund müssen alle Altersgruppen aktiviert und mit allen Mitteln motiviert werden. Junge Menschen, die nur noch per Smartphone kommunizieren, notfalls auch über lernfähige, interaktive digitale Plattformen Stichwort „platform coop“

Wie aber soll ein Vereinsleben funktionieren, wenn es kein Vereinslokal mehr gibt? Die Tribüne und die Umkleidekabinen auf dem Sportplatz sind nur selten geeignet. Der Grillplatz und die Blockhütte im Wald auch nicht.

Wenn es keine Gaststätten mehr gibt, gehört es zu den ersten Aufgaben einer  Bürgergenossenschaft, einen neuen Lebensmittelpunkt zu planen und zu gestalten. Ein zentraler Ort, der auch von den Vereinen mitgetragen wird.

Eine intensive Zusammenarbeit zwischen Vereinen und ihrer vielleicht noch zu gründenden Bürgergenossenschaft bietet sich an und fordert die ganze Gemeinschaft heraus. Dies beginnt bereits in der Phase der Planung und der Genossenschaftsgründung, die über coopgo bereits digital begleitet wird.

Wie können wir die Mitglieder unserer Bankgenossenschaft mit einbinden?  Wieviel Kapital wird benötigt und wie wollen wir unsere Mitglieder anwerben?

Die Vereine konzentrieren sich auf – je nach Bereich – eher sportliche, kulturelle, sozial-karitative oder ähnlich definierte Angebote.

Gewerbliche Aktivitäten sind für Vereine häufig problematisch. Vielen Vereinsvorständen ist die Situation bewusst, dass sie eigentlich die Beiträge erhöhen oder die Angebote reduzieren müssten. Aber beides würde nur die Attraktivität schmälern, somit zu Mitgliederverlusten führen, was sie wiederum vermeiden wollen.

Die Kooperation regionaler Vereine und regionaler Bürgergenossenschaften ist die Lösung.

Nehmen wir ein Beispiel für intelligente Kooperation. Da könnte eine Bürgergenossenschaft durchaus auf die Idee kommen, eine „Vereinsverwaltung“ gegen Leistungsentgelt anzubieten. Vorstände in Vereinen „stöhnen“ zu Recht über die „Bürokratie im Ehrenamt“, Steuererklärung inklusive. Die Vereine nutzen ein gemeinsames Informationsportal, kaufen gemeinsam ein oder entwickeln gemeinsam Geschäftsideen, die über die Bürgergenossenschaft abgerechnet werden.

Es gibt vielfältige Arten und Formen von Kooperationsmöglichkeiten. Es geht nicht nur um den gemeinsamen Einkauf von Energie oder Heizöl. Eine Bürgergenossenschaft kann auch regionale Produkte vermarkten und so aktives Regionalmarketing betreiben.

GemeinsameKooperationsverträge zwischen Bürgergenossenschaft und Vereinen, sowie Bürgergenossenschaft und örtlichen Dienstleistern (Steuerberater, Rechtsanwälte, IT, etc.), könnten viele Vorteile bringen, die gleichermaßen von Mitgliedern in den Vereinen, wie auch der Bürgergenossenschaft zu nutzen sind.  Sie möchten das Thema vertiefen: Unsere AG Bürgergenossenschaften freut sich auf Ihre Rückmeldung.

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